, Steiner Luisa

Von der Wichtigkeit der Phonetik, Familienduellen und anderen Geheimniskrämereien

Liebe Leserinnen und Leser
Es war wieder soweit, und das Damen 1 (ja, wir schreiben heute wieder ganz
nach Schweizernorm im arabischen Zahlensystem) hatte die Qualitätsprobe
gegen einen der wohl favorisiertesten Gegnerinnen der 2.Liga. Anders als letzte
Woche hatten wir nicht etwa MuBlü wie Mauerblümchen auf dem
gegenüberliegenden Feld, sondern MuuBe, welche fürs Muuuuren bekannt sind.
Ein besonderer Match. Es ist allgemein bekannt, dass man sich im Raum Bern
kennt unter den Volleyfanatiker*innen, jedoch gerade so wie es im Falle dieser
Kombination war, definitiv nicht. Ein Schwestern-Duell, mehrere Ex-Spielerinnen
von Muri bei Vopap und allgemein auch sich überschneidende
Fan-Gruppierungen machten das Spiel zu einem ganz besonderen.
Wir starteten etwas zögernd aber mit guter Stimmung in den ersten Satz und
hatten rasch einen 7-Punkte-Rückstand. Die gut platzierte Defence machte es uns
nicht leicht, aber wir fingen uns, ganz wie es sich für einen Under-Dog gehört per
Ende Satz nach einem Pass-Dia Doppelwechsel und glichen zum 23:23 aus. Eine
nicht abgepfiffene Doppelberührung und die Tatsache, dass es einfach ultra
spannend war, lösten bei den Bündner und Oberländer Gemütern ein Grund zur
Aufrur aus. Der Schiri quittierte dies mit der Gestik eines Reissverschlusses über
den Lippen und warf den Schlüssel zu seinem Mund aufs Vopapler Spielfeld. Wer
den Schlüssel zu den versiegelten Lippen des Regelmachers schlussendlich fand,
ist der Redaktion unbekannt, ein nicht zu lüftendes Geheimnis. Es gab zum guten
Glück aber keine Herbstlichen Belohnungen in Form von gelben oder roten
Blättern.
Ein Aufbaufehler unsererseits und ein konstantes Spiel der routinierten 2.Liga
Mauermeisterinnen führten zum Schlussresultat 24:26 für MuBe.
Satz zwei und drei verliefen trotz guten Aktionen und Rettungsbällen ganz nach
dem Gusto der fast Aufsteigerinnen. 3:0
«Abhogga», meinte Simu hierzu nur und wir setzten uns alle hin, um mit
gespannten Ohren dem Fazit unseres Volley-Gurus zu lauschen. Ein baffer Trainer
führte uns zur Erkenntnis, dass es dies schon war. Hätte er gewusst, dass wir
dank der strengen Erziehung des Unterstufenlehrers Gehorsam gelernt haben,
hätte Simu etwas mehr auf die phonetischen Unterschiede der
Schweizerdeutschen Sprache geachtet und den Fokus eher auf dem «O» gelegt.
Abhacken, wir können es besser, weiter machen. Die nächste Chance gibt es
bereits nächsten Montag 30.10.23 in der Festung Altikofen gegen den Berner
Bären.