Das Spiel vor Wochenfrist gegen Volley Uni Bern - neben dem Startspiel gegen Münchenbuchsee sicherlich unsere beste Leistung der Saison - verleihte uns sichtlich einen Motivationsschub. So sehr, dass wir sogar laut über mögliche Punkte gegen den souveränen Leader VBC Uni Bern nachdachten. Die Vorzeichen allerdings standen nicht all zu gut. Cavin trat nach dem letzten Spiel aus persönlichen Gründen aus dem Team aus, Hermann trainierte zwar wieder, stand uns aber am Samstag wie auch Zimmermann nicht zur Verfügung, und auch Gerber kämpfte die ganze Woche gegen eine hartnäckige Grippe an. Zusammen mit unsern beiden Junioren, welche aus schulischen Gründen nicht trainieren konnten war die Vorbereitung auf das Spiel alles andere als optimal.
Dank eines Fecht-Turniers kamen wir in den Genuss in den neuen Hallen der Sportfakultät der Uni Bern zu spielen. Etwas gewöhnungsbedürftig war sicherlich die "Bunker-Atmosphäre" ohne Tageslicht. Dennoch luden die Dimmensionen der Halle zu einem guten Volleyballspiel ein. Gerber, definitiv noch nicht in Vollbesitz seiner Kräfte, ergänzte unser Team, so dass wir zumindest eine Wechselmöglichkeit hatten. Gut auch, dass er theoretisch in der Lage war auf drei Positionen (Aussen, Dia, Mitte) eingesetzt werden zu können.
Beide Teams starteten mit dem selben "Zwischenziel" ins Spiel - nämlich sich einen Punkt zu sichern. Uni brauchte den um sicher Ligameister zu sein, und wir brauchen ihn um nicht mehr von Aarberg eingeholt werden zu können. Das Spiel begann ausgeglichen. Beide Teams erledigten ihre Aufgabe zu Beginn recht sicher. Beim Stand von 15:16 sah unser Captain gelb, da er nicht ganz gleicher Meinung war wie die Unparteiischen. Somit war fortan Vorsicht geboten, wollten wir nicht ärger in Schwierigkeiten geraten. Uni Bern servierte druckvoll, was sich dann in einem 4-Punktevorsprung wiederspiegelte, welchen wir aber bald wieder aufgeholt hatten. Man hatte das Gefühl das Heimtem sei etwas souveräner, dennoch konnten sie uns vorerst nicht entscheidend distanzieren. Im letzten Drittel des Satzes legte Uni dann aber eine Schippe drauf, und wir hatten in dieser Phase wenig entgegen zu halten. Somit ging der Satz schlussendlich mit 19:25 klar an Uni.
So richtig glücklich war auf unserer Seite niemand in der Satzpause. Mit etwas mehr Effort hätte man den Satz durchaus enger gestalten können. Das Gute daran war, dass wir es in unseren Händen hatten. Eine Konzentrationslücke Salonen's beim Ausfüllen des Positionszettels zwang uns zu einem frühen Wechsel - was für ein gebrauchter Auftakt in den zweiten Satz! Wir kassierten gleich zu Beginn des Satzes zwei Punkte, welchen wir bis zum Schluss nachrennen sollten. Da der Rückstand nicht grösser wurde, darf angenommen werden, dass wir unsere Aufgaben im Sideout eigentlich sehr ordentlich erledigten. Erst ganz am Schluss des Satzes, als Uni schon auf der Zielgeraden war, brachen wir im Sideout kurz ein, was dann auch die vier Punkte Rückstand beim 21:25-Satzverlust erklärten.
Nun waren wir so richtig bedient. An und für sich gut gespielt, und trotzdem bejubelte Uni den Ligameistertitel. Wir mussten uns also noch etwas mehr aus unserer Reserve locken lassen. Vor allem mussten wir aber auch im Angriff noch um einiges kompromissloser agieren, da die Verteidigung von Uni in der grosszügigen Halle viele Angriffe unschädlich machte. Uni wechselte jetzt durch, und so hatten wir es mit einem ganz anderen Gegner zu tun. Vorerst aber kämpften wir ab und zu auch mit uns selber. Grösstenteils souverän, aber auch immer mal wieder mit einfachen Fehlern auf der Aussenposition, konnten wir uns nur leicht absetzen. Cataldi spielte schon das ganze Spiel über sehr stark und war nun einmal mehr der Punktegarant Nummer eins. Beim Stand von 16:13 ersetzte Gerber mit einem gelungenen Teileinsatz Bachmann auf Aussen. Erst ganz zum Schluss des Satzes konnte der Teamvätu mit guten Services die Uni-Annahme so unter Druck bringen, dass viele Gratisbälle zurück kamen, welche wir dann über alle Positionen sicher verwerten konnten. Mit 25:19 konnten wir somit in den Sätzen verkürzen.
Da war sie wieder, die Zuversicht doch nicht ohne Punkte nach Hause zu fahren. Wir legten gleich mit drei Punkten vor, welche dann aber bald einmal wieder aufgeholt wurden. Ausgeglichen ging es weiter bis Schulz sich den Ball nahm und acht, teils unhaltbare, Services in die gegnerische Feldhälfte spedierte. So hatten wir zur Satzmitte einen komfortablen Vorsprung, welcher nur verwaltet hätte werden müssen. Nach diesem Satz dürfte dem geübten Leser klar sein, dass dies nicht ganz so einfach war wie angedacht. Uni wechselte nun wieder das Stammpersonal ein und der Druck stieg proportional zum Schwinden unserers Vorsprungs. So mussten wir uns auf der Zielgerade noch einmal abfangen lassen, und verloren den Satz mit 22:25.
Ärgerlich war sicherlich, dass wir uns für eine gar nicht so schlechte Leistung am Schluss nicht mit dem erhofften Punkt belohnen konnten. Hätten wir die Sideout-Quote des zweiten Satzes aufrecht erhalten können, hätten wir den Vorsprung wohl über die Ziellinie retten können. Hätte, hätte, Fahrradkette...
Wir konzentrieren uns jetzt auf unser letztes Spiel gegen Volero Aarberg, in welchem es noch um die finale Rangierung gehen wird. Wir werden die Meisterschaft im schlechtesten Fall auf Rang sieben abschliessen, was im Normalfall den sicheren Verbleib in der 2. Liga bedeuten würde. Sicher wissen wird man dies aber wohl auch in diesem Jahr erst wieder im April.