, Chaperon Michel

Die Legenden mühen sich gegen Solothurn zum 3:2-Sieg

Trotz eines 13-Mann-Kaders waren kurz vor Spielbeginn nur 6 Spieler einsatzfähig. Mit drei Passeuren, einem Libero, sowie je einem Mitte- und Aussenspieler standen wir bereits vor Matchbeginn vor einer schwierigen Aufgabe: wer spielt wo? Der verbliebene Aussenspieler in der Mitte, ein Passeur und der Libero auf Aussen, so könnte es aufgehen - dachten wir. Zumal mit Solothurn der schwächste Gegner der Vorrunde empfangen wurde, sollte es schon gehen - dachten wir. Nun, wir wollten dennoch versuchen noch Personal aufzutreiben, man weiss ja nie was passieren kann...

Die U20 von Vopap haben jeweils am Dienstag direkt vor uns Training und so konnten wir drei Jungs überzeugen, direkt nach ihrem Training bei den Legenden auszuhelfen. Die Lizenzen und Trikots wurden für Jan, Rashed und Fynn aufgetrieben und Zack, schon waren sie im Team dabei! Vielen Dank Jungs, ohne euch hätten wir es nicht geschafft, denn es kam wie es kommen musste und einer unserer etatmässigen Spieler musste im Lauf des Matches mit Migräne Forfait geben. Wir hätten das Spiel wegen zu wenigen Spielern aufgeben müssen. Aber beginnen wir der Reihe nach.

Nundenn, wir konnten mit 9 Spielern ins Spiel starten, mittlerweile war auch Laurent, unser Physio(Coach) eingetroffen und er wunderte sich über die Aufstellung, wie wir sie uns im Vorfeld überlegt haben. Die U20 schauten vorerst von aussen zu und konnten die Zeit nutzen, um unser Spielsystem zu verinnerlichen - sie haben ja noch nie mit uns zusammen gespielt. Also waren von den 6 Spielern auf dem Feld genau die Hälfte auf einer ungewohnten Position, dies bedingte viel Kommunikationsarbeit und viel Kopfarbeit, was sich etwas zu ungunsten der Konzentration auf das Spiel auswirkte. Dennoch gelang es uns, das Geschehen zu bestimmen und den Satz trotz vielen Eigenfehler mit 25:19 zu gewinnen.

Im zweiten Satz hatte Jan auf Aussen seinen ersten Einsatz für unser Team, er kam für den etwas blassen Mats, bei welchem sich die anbahnende Migräne wohl bereits bemerkbar machte. Jan machte seinen Job sehr gut und konnte auf Aussen immer wieder punkten. Leider wurde unser Spiel nicht klarer, nein die Eigenfehlerquote blieb weiterhin hoch. Im Hinspiel war uns in dieser Hinsicht ein fast perfektes Spiel gelungen, heute revanchierten wir uns grosszügig und schenkten Punkte um Punkte... Als es schon fast zu spät war, besannen wir uns eines Besseren. Beim Stand von 20:24 konnten wir insgesamt 5 Satzbälle abwehren und den Satz noch 27:25 gewinnen.

Phuu, noch einmal gut gegangen. Für den dritten Satz versuchten wir weitere Junioren im Team einzubinden, so gab Fynn sein Debü auf der Passposition. Was soll ich sagen, dieser Satz ging dann in die Hose - aber das lag nicht an den Junioren, es waren wir Routiniers, welche zum Teil haarsträubende Fehler begingen. Dazu kamen auch ein paar haarsträubende Fehlentscheide der Schiedsrichterin. Wir verloren den Faden und zeitweise die Contenance, der Satz ging verdientermassen mit 19:25 an Solothurn.

Im vierten Satz schafften wir es nicht, das Zepter wieder in die Hand zu nehmen, auch die Leistung der Unparteiischen wurde immer diskussionswürdiger. Man kann ja mal ein Angriff eines Grundspielers vorne am Netz übersehen - oder zwei Mal, oder drei Mal... man kann auch konsequent keine technsichen Fehler pfeifen, so dass wir uns mittlerweile an einem Handballspiel wähnten. Was aus meiner Sicht aber jeder Schiri sehen sollte, ist ein Übertreten der Linie beim Service. OK, auch hier kann das einmal passieren aber fünf Mal??? Ihr merkt es an meinen Zeilen, einige von uns liessen sich davon zusätzlich ablenken und verbrauchten so Energie, welche wir besser für einen klaren Kopf und weniger Eigenfehler gebraucht hätten. Wir versuchten nun auch noch unsere Mitte mit Rashed zu entlasten, Fynn hatte wieder auf der Bank platz genommen. Solothurn gelang es aber bedeutend besser, sich auf das Spiel zu konzentrieren und so gewannen sie auch den zweiten Satz verdient mit 22:25.

Nun waren wir definitiv gefordert. Es konnte doch nicht sein, dass wir dieses Spiel noch verlieren? Okay, Solothurn hatte sich gegenüber der Vorrunde gesteigert und sie sind auch mit etwas anderem Personal angetreten, aber sie waren zu schlagen - das haben wir in den ersten beiden Sätzen gezeigt. Okay, wir waren verunsichert ob den vielen Umstellungen aber die U20 halfen uns doch grossartig, so gut sie konnten. Okay, die Schiedsrichterin... aber das konnte uns doch in früheren Spielen auch nicht so dermassen aus dem Tritt bringen?

Es galt, einen guten Start ins Tiebreak zu finden, mit Jan und Rashed waren zwei Junioren nun fix im Team. Der Start gelang uns nicht schlecht, das Score ging hin und her und dann kam das nächste Schmankerl von der Dame auf dem Schiripodest: Sie pfiff bei 7:6 (für uns) zum Seitenwechsel, okay kann mal passieren und sie hat vielleicht übersehen, dass der Spielstand noch nicht bei 8 angelangt ist. Aber Nein, sie meinte im ernst, das spiele keine Rolle ob 7 oder 8, Fünfzehn sei ja schliesslich nicht durch zwei teilbar... muss ich noch mehr schreiben? Wir waren ob dieser Erklärung einigermassen irritiert und einige von uns wussten gar nicht mehr auf welcher Position das Spiel nach dem Seitenwechsel weiterging. Wir liefen Gefahr das Spiel abermals aus der Hand zu geben, konnten bei 7:9 aber glücklicherweise reagieren. Nach einer guten und nervenstarken Serviceserie des Schreiber konnten wir auf 13:9 davonziehen. Ein paar Sideouts später konnten wir den Satz mit 15:12 für uns entscheiden und das Spiel, endlich um 23 Uhr, für uns gewinnen.

Huiuiui noch einmal gut gegangen, aller Widrigkeiten zum Trotz doch noch gewonnen. Wenn wir die letzten drei Spiele wieder ruhiger, fokussierter und mit mehr positiver Energie bestreiten wollen, müssen wir im Team über die Bücher gehen. Positiv war, nebst den zwei Punkten, dass sich die drei Jungs vom U20 sehr gut geschlagen haben - vielen Dank für Euren Einsatz! Ebenfalls ein grosser Dank an Laurent, er hat uns mit seiner Ruhe schlussendlich wieder in die Spur gebracht, Merci Löru!

Für die Legenden im Einsatz: Res, Ruben, Adi(C), Timo, Mats und Chappi - verstärkt mit Jan, Rashed und Fynn vom U20 - Coach(Physio) Laurent